Ethernet Fabrics

Ethernet Fabrics haben eine neue Technologie-Kategorie innerhalb des Rechenzentrums geschaffen. Sie entwickeln die Infrastruktur des Netzwerks weiter – weg vom Management physikalischer Ports hin zu Flows – mit dem Ziel, einfacheres Management bei Set-Up und Betrieb, aber auch mehr Skalierbarkeit, Flexibilität, Robustheit und VM-Bezug zu erreichen.

IDC (gelangen Sie hier zum IDC Market Spotlight 2014) definiert ein Ethernet Fabric als Switch Netzwerk, das wesentlich flexibler und einfacher als das bisherige Layer 3 geroutete Netzwerk ist. Ein Ethernet Fabric erweitert die Control und Management Planes über den physikalischen Switch hinaus ins Fabric. Es ermöglicht den Austausch gemeinsamer Konfigurationsparameter innerhalb aller Switch-Ports der Fabric. Technisch gesprochen ist Ethernet Fabric also eine flach vermaschte Architektur innerhalb der Layer-2 Netzwerk-Topologie.

Ethernet Fabrics ermöglichen es Servern, sich mittels Pay-per-Port mit Rechenzentrums-Netzwerken zu verknüpfen. Unternehmen müssen somit nicht länger eine separate externe Switch-Umgebung aufrechterhalten. Und Rechenzentrumsbetreiber schaffen einen weniger komplexen und kostenreduzierten Cloud-Service, der ohne zusätzlichen Verwaltungsaufwand und Personal betrieben werden kann.

Dank Ethernet Fabrics müssen einzelne Teile des bestehenden Netzwerks nicht mehr ersetzt werden. Verbraucher und Unternehmen sind nicht länger an bestimmte Anbieter gebunden.

 

Vorteile von Ethernet Fabrics

Ethernet Fabrics – die Lösung für höchste Ansprüche

Pragmatisch gesehen lösen Ethernet Fabrics viele der klassischen Probleme eines Administrators:

Einfachere Virtualisierung

Standard-Ethernet-Switching erfordert die Konfiguration aller Switch-Ports – nur wird das problematisch, wenn immer mehr virtuelle Maschinen (VM) pro Switch-Port konfiguriert werden müssen. Wird eine VM zwischen physikalischen Servern bewegt, müssen alle Ports neu konfiguriert werden. Migriert eine VM zwischen Servern, müssen viele Serverattribute von Ursprungs-und Ziel-Server identisch sein. Dies setzt sich ins Netzwerk fort und betrifft für Switch Ports VLAN, Access Control List (ACL), Quality of Service (QoS) und Security-Profile. Ethernet Fabrics ermöglichen nun den Austauschgemeinsamer Konfigurationsinformationen zwischen den Switches; ein manueller Eingriff ist nicht mehr nötig. Der kürzeste Loop-freie Weg wird dank Multipath Routing automatisch gewählt und die Latenzzeiten sinken.

Höhere Connectivity

Ethernet Fabric bietet always-on active-active Connectivity. Es kommt ohne Spanning-Tree-Protokoll aus, arbeitet aber mit bestehenden Ethernet Netzen und nutzt statt STP eine „Selbst-Aggregation“ von ISL-Verbindungen zwischen den angebundenen Switches. Verbindet sich beispielsweise ein Gerät mit einem Port im Fabric, wissen das alle Switches. Sobald dieses Gerät nun Daten zu einem anderen Gerät sendet, identifiziert das Fabric automatisch den kürzesten Pfad.

Bessere Performance und Belastbarkeit

Flexible und multiple “least cost” Pfade garantieren Höchstleistung und Belastbarkeit, denn die elastischen Ethernet Fabrics lassen sich leicht skalieren. Die optimierte Struktur führt zu besserer Auslastung sowie zu höherer Verfügbarkeit und Skalierbarkeit bei gleichzeitig niedrigeren Betriebskosten.

Leichteres Management durch mehr Automatisierung

Ethernet Fabrics machen das Management verschiedener Switch-Ebenen überflüssig. Sie verwalten Policies und Traffic über mehrere Switches hinweg so, als wäre es nur ein Switch und skalieren Netzwerk-Bandbreiten ohne manuelle Rekonfiguration von Switch Ports oder der Netzwerk-Policies. Die aktuelleren Versionen bieten sogar Funktionalitäten, die man eher von Fibre Channel kennt: Sie gestalten sich selbst und agieren als einzige logische Einheit, in der sich alle Switches automatisch gegenseitig, sowie die angebundenen physikalischen und logischen Geräte erkennen. Das Management ist eher Domain-basiert und über Policies definierbar als eine Daueraufgabe.

Im Vergleich zu klassischen hierarchischen Ethernet Architekturen bieten Ethernet Fabrics mehr Leistung, Ressourcen-Nutzung, Verfügbarkeit und Einfachheit. So können Kosten gesenkt, Umsätze maximiert und in letzter Instanz die Virtualisierungskette über das Rechenzentrum hinaus bis zum Desktop des Anwenders verlängert werden. Man braucht das Spanning Tree Protocol nicht mehr, kann aber mit bestehenden Ethernets weiterarbeiten. Es kann in jeder Topologie konzipiert werden –  damit ist es flexibel und passt sich den Anforderungen dynamisch an.