Open Networking
Ein Thema, das im rasanten Wandel der Netzwerktechnologien zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist „Open Networking“ – also die „Offenheit“ bzw. die Kompatibilität der verschiedenen Komponenten einer Netzwerkarchitektur.
Kernelement sowie Voraussetzung für solche Netzwerkstrukturen sind offene Standards, die derzeit von einer Reihe von Initiativen vorangetrieben werden. Im Rahmen der OpenStack-Initiative werden offene Standards für Cloud-Computing-Architekturen entwickelt. Für den Bereich Software-Defined Networking gibt es zwei zentrale Innovationstreiber: Die Open Networking Foundation (ONF), ein Verbund von mittlerweile über 100 Unternehmen, zielt auf die Verbreitung von SDN und entwickelt den offenen Standard OpenFlow weiter. Und auch OpenDaylight verfolgt das Ziel einer freien Implementierung von Software-Defined-Networking sowie Network Functions Virtualization (NFV). Wichtiges Merkmal ist, dass Entwickler an dieser offenen Plattform aktiv teilnehmen und neue Produkte und Technologien vorantreiben können. So erschien kürzlich mit dem Brocade Vyatta Controller der erste kommerzielle SDN-Controller auf Basis des OpenDaylight-Frameworks.
Der Nutzen von offenen Standards ist klar: Bei der Gestaltung der Netzwerkarchitektur entstehen für Organisationen ganz neue Freiheiten. Denn sie sind nicht mehr nur auf einen oder wenige Anbieter angewiesen, sondern können herstellerunabhängig die beste Lösung auswählen, statt die einzig passende Komponente in ihr Netzwerk integrieren zu müssen. Dies spart Kosten, da auf Legacy-Netzwerken aufgebaut werden kann, verspricht aber dennoch die Agilität, die Hochverfügbarkeit und die Effizienz moderner IP-Netzwerke.
Übersicht über die verschiedenen Initiativen im Bereich Netzwerkvirtualisierung:
Grafik: Open Networking Foundation