Warum SDN?
Cloud Computing und Virtualisierung haben die IT verändert. Daten, Speicherplatz, Anwendungen jeder Art sind in der Cloud jederzeit und von jedem Ort aus abrufbar. Virtualisierung sorgt für die bessere Auslastung von Servern und Computern. Doch in der Praxis hapert es bei einigen Rechenzentren noch gewaltig – die Netzwerke sind der großen Datenflut schlichtweg nicht gewachsen, haben oftmals hohe Ausfallzeiten oder zumindest einen großen Wartungsaufwand.
Software-Defined Networking (SDN) will das Dilemma der klassischen Netzwerke lösen und verändert das Netzwerk-Management. So werden bei SDN die Datenströme im Netzwerk softwarebasiert von zentraler Stelle und in Echtzeit identifiziert und gesteuert. Dadurch lässt sich das Netzwerk besser verwalten und ist insgesamt agiler. Für diese Entwicklung etabliert sich zunehmend ein Fachausdruck: „The New IP“. Die Netzwerke werden mit neuen, zusätzlichen Funktionen ausgestattet, um so den heutigen (und zukünftigen) Ansprüchen gerecht zu werden. Um mehr über die Herausforderungen in der Industrie zu erfahren, besuchen Sie auch die New IP Community.
Software-Defined Networking eignet sich besonders für schnell wachsende und dezentrale Netzwerke. Viele Mobilfunk- oder Cloudanbieter setzen deshalb auf SDN, um flexibel auf sich schnell verändernde Anforderungen der Nutzer reagieren können. Aber auch kleinere Rechenzentren können von SDN profitieren: Analysten wie IDC prophezeien dem SDN-Markt bis 2018 ein Wachstum auf insgesamt 8 Milliarden US-Dollar.
Wie funktioniert SDN?
Software Defined Networking ist ein neuer Ansatz, die Netzwerk-Architektur zu gestalten. SDN trennt traditionell integrierte Netzwerk-Stacks: die Kontrollfunktionen (Control-Plane) laufen separat von der Datenebene (Data-Plane). Durch diese Abstraktion tritt die tatsächliche Komplexität der Infrastruktur in den Hintergrund.
Es geht also nicht darum, die zugrundeliegende Infrastruktur überflüssig zu machen, sondern darum, sie agiler, besser nutzbar und einfacher verwaltbar zu machen. Ost-West Verkehr – also ein netzförmiger Datenaustausch, wie er durch Virtualisierung und M2M nötig wird, ist dank SDN kontrollierbar und planbar.
Daraus ergeben sich einige Bedingungen, die ein SDN erfüllen sollte, um die Vorteile optimal ausschöpfen zu können. Es sollte auf offene Standards wie OpenFlow setzen, um Silobildung und Engpässe zu vermeiden. Und es braucht ein Fabric Netzwerk, sei es Ethernet Fabric oder Fibre Channel, das alle Fragen rund um Legacy oder dreistufige Architekturen löst.
Vorteile von SDN
Mit SDN ist das Netzwerk nicht nur skalierbar, flexibel und lässt sich dynamisch an neue Anforderungen anpassen. Es ist auch die optimale Grundlage für Cloud Computing und bietet die Möglichkeit, das Potenzial von Virtualisierung voll auszuschöpfen. Netzwerke werden planbarer, passen sich schneller an die Anforderungen im Unternehmen an, verursachen weniger Kosten und brauchen weniger Strom. Ein weiterer Vorteil ist die Automatisierung: Das Netzwerk ist einfacher zu verwalten und die Hardware muss nicht mehr manuell konfiguriert werden, der gesamte Datenverkehr im Netzwerk wird zentral steuerbar. Allein das spart schon erheblich Zeit und Geld.
Noch bessere Effekte jedoch erzielt man, wenn man SDN mit Network Function Virtualisation (NFV) kombiniert. Bei letzterem werden Netzwerkfunktionen virtualisiert. Mit dieser weiteren Abstraktion werden die Vorteile von SDN nochmals verstärkt: mehr Kostenersparnis bei zunehmender Flexibilität und Skalierbarkeit. Orchestrierung hilft, die Konfiguration zu zentralisieren und weitgehend zu automatisieren, die Data Flows werden zentral verwaltet und kontrolliert.