Industrie 4.0 – Nicht ohne starke Netzwerke

Geschrieben von am 13. März 2015

40 Milliarden Euro – so viel will die deutsche Industrie bis 2020 in Anwendungen von Industrie 4.0 investieren. Nachvollziehbar, dass auch der automotiveIT Kongress, der am 19. März im Rahmen der CeBIT stattfindet, in diesem Jahr das Thema aufgreift. Denn die Veranstaltung findet ganz unter dem Motto statt: „Automobilindustrie der Zukunft – die Rolle der IT“. Brocade ist als Silber Partner dabei, denn als Netzwerkexperten wissen wir: Nur mit einer zuverlässigen IT können sich Automobilhersteller auf das konzentrieren, was am wichtigsten ist – die Produktion von Autos.

Auch wenn das alles nach einem Planungs- und Produktionsthema klingt: Es steckt mehr dahinter. Denn ein Ergebnis von Industrie 4.0 ist die Smart Factory, eine Produktionsumgebung, in der sich Fertigung und Logistik weitgehend selbst organisieren – ohne menschliche Zugriffe. Das funktioniert folgendermaßen: Maschinen, Einzelteile und Gegenstände werden mit Sensoren ausgestattet. Diese sammeln Daten, mit deren Hilfe der Weg des Produkts durch die Fertigungsanlage und die einzelnen Fertigungsschritte gesteuert werden. Zusätzlich ist die Automatisierungsebene mit MES- und ERP-Systemen verknüpft – auch über Unternehmensgrenzen hinweg. Das verknüpft die Produktion mit betriebswirtschaftlichen Daten und erleichtert die Zusammenarbeit mit Kunden, Geschäftspartnern und Zulieferern. All das geschieht in Echtzeit und macht die Produktionsverfahren effizienter, flexibler und selbstständiger.

Wir IT-Experten betrachten die Entwicklungen natürlich noch von einer anderen Seite, nämlich unter dem Gesichtspunkt des Netzwerks. Und wie es so oft mit Neuheiten ist: Sie bringen auch zahlreiche Herausforderungen mit sich. So ist das auch bei Industrie 4.0. Denn mehr Sensoren bedeuten auch mehr Datenverkehr, höhere Anforderungen an Echtzeit und damit auch einen erhöhten Bandbreitenbedarf. Heißt übersetzt für die Produktion: Ein stabiles und hoch performantes Rechenzentrum muss Grundlage und Rückgrat sämtlicher Automatisierungsprozesse sein. Der parallele und permanente Zugriff von Tausenden von Usern, Big Data Analytics und Cloud Services sind nur einige Stichworte, die große Veränderungen im Netzwerk fordern.

Die gute Nachricht ist: Es gibt bereits Antworten auf die Anforderungen von Industrie 4.0. Um nur zwei zu nennen: Durch Virtualisierung sind Netzwerke zentral und damit leichter zu steuern, offene Standards machen sie offen für die jeweils besten Komponenten – Unternehmen müssen nicht mehr diejenige Lösung auswählen, die alleinig zur bestehenden Infrastruktur passt, sondern diejenigen, die ihnen die größtmöglichen Vorteile bietet.

Doch vor uns liegt noch ein langer Weg. Denn Industrie 4.0 ist zwar DAS Thema in der Hightech-Strategie der Bundesregierung, will aber nicht richtig vorangehen. Denn dazu gehört mehr als nur Politik, Planung und Produktion. Wer Industrie 4.0 fordert, muss sich auch die Frage stellen: Was ist die richtige Infrastruktur für Automatisierungsprozesse und Produktion? Wie sieht das richtige Rückgrat für Industrie 4.0 aus, also ein flexibles und agiles Netzwerk? Diese und weitere Fragen gilt es, am 19. März beim automotiveIT Kongress zu beantworten. Denn aus meiner Sicht ist die Voraussetzung für Industrie 4.0 vor allem eines: Das Zusammenwirken von IT und Produktion.

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