Technologie für die Gesundheit: Wie kann sich die Krankenhaus-IT an die gesteigerten Anforderungen im Netzwerk anpassen?

Geschrieben von Jörg Bonarius am 15. Januar 2015

Ein Blick in moderne Krankenhäuser, Kliniken und Arztpraxen zeigt: Das Gesundheitswesen ist längst im digitalen Zeitalter angekommen. eHealth und Telemedizin gehören ebenso zum medizinischen Alltag wie die Elektronische Patienten- (ePA) bzw. Gesundheitsakte (eGA). Hinzu kommen Bildablage- und Kommunikationssysteme, sogenannte PACS, die digitale Bilddaten aus der Radiologie und Nuklearmedizin erfassen, speichern und archivieren.

Die neuen Verfahren und Technologien stellen hohe technische Ansprüche an die IT-Systeme der Krankenhäuser. Campus-Netzwerke müssen immer mehr Daten verarbeiten, die unterschiedlichsten Bereiche des Krankenhauses sind miteinander vernetzt und eine wachsende Anzahl an Geräten muss in Sekundenschnelle auf sensible und überlebenswichtige Daten zugreifen. Hinzu kommt, dass Patienten heute auch vom Krankenbett aus mit ihrem mobilen Endgerät in einem leistungsfähigen und sicheren WLAN surfen möchten. Für die Krankenhausinformationssysteme (KIS) bedeutet das eine starke Belastung, insbesondere, weil sie stets fehlerfrei funktionieren müssen. Deshalb ist es gerade im Gesundheitswesen wichtig, die IT-Basis zu erneuern.

Hintergründe dazu sehen Sie in diesem Video:

Die zentrale Frage lautet: Wie kann sich die Krankenhaus-IT an die gesteigerten Anforderungen im Netzwerk anpassen, gleichzeitig aber die Gesamtbetriebskosten (TCO) gering halten und die Patientensicherheit und -zufriedenheit gewährleisten? Grundsätzlich gibt es zwei Technologien, die das gleiche Ziel verfolgen:

 

Lösung 1: Ethernet Fabrics

Die erste Möglichkeit ist die Umstellung der bisherigen Netzwerkinfrastruktur auf die Ethernet Fabric-Technologie. Ethernet Fabrics sind besonders leistungsstarke Switch-Netzwerke, in denen alle Ports miteinander verbunden sind. Durch die flach vermaschte Technologie und die neugewonnene Automation agieren Netzwerke flexibler, skalierbarer und effizienter als bisherige Systeme. Zudem sind sie zuverlässiger: Die technologische Basis befindet sich zentral im Campus-Netz, was Ausfälle verringert und Konfigurationsfehlern vorbeugt. Kurzum: Ethernet Fabric-Netzwerke sind schneller und zuverlässiger – ein entscheidender Faktor im Gesundheitswesen. Das Ethernet Fabric-Modell unterstützt jede Form von Rechenzentrums-Protokollen und  eignet sich deshalb besonders für Krankenhäuser, in denen der Datenverkehr über ein Kernnetzwerk übertragen werden soll.

 

Lösung 2: Distributed Chassis

Beim Distributed Chassis-Ansatz lösen kleine, flexible High-End Stackable-Lösungen die herkömmlichen, großen Chassis-Komponenten ab. Der Vorteil: Die neuen Lösungen sind weniger kosten- und wartungsintensiv. Die Idee ist, dass einzelne Geräte wie eine einzige Maschine verwaltet werden, auch über mehrere Gebäude und größere Entfernungen hinweg. Mithilfe hoher Geschwindigkeiten und hoher Portdichten wird das Campus-Netzwerk besonders leistungsfähig. Dies kommt auch dem Access-Bereich zugute, denn ein hochleistungsfähiges Netzwerk ermöglicht die Bereitstellung von WLAN am Patientenbett. Der Distributed Chassis-Ansatz ist für Krankenhäuser deshalb attraktiv, weil er im Vergleich zu klassischen Rechenzentrumsarchitekturen eine exponentiell höhere Portdichte aufweist.

Mit Ethernet-Fabrics und dem Distributed Chassis-Ansatz stehen modernen Krankenhäusern zwei innovative Technologien zur Verfügung, mit denen sie ihre Netzwerke für die Zukunft rüsten können. Dabei müssen sich Krankenhäuser keineswegs zwischen den beiden Alternativen entscheiden: Die Kombination beider Technologien verspricht eine besonders hohe Automatisierung und Vereinfachung der Krankenhaus-IT.

Das oberste Ziel im Gesundheitswesen bleibt jedoch nach wie vor die optimale Patientenversorgung und -zufriedenheit. Und doch gilt: Diagnostik, Betreuung und Forschung können sich nur dann weiterentwickeln, wenn die technischen Grundlagen dafür geschaffen sind.

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