Netzwerke für Cloud Computing – Webinar behandelt Themen rund um New IP

Geschrieben von am 15. April 2015

Was ist „The New IP“? Was ändert sich dadurch? Welche Rolle spielen SDN und NFV? Und welche Rolle spielt Offenheit im Netzwerk? Diesen und weiteren spannenden Fragen rund um das Thema „The New IP – Netzwerke für Cloud Computing“ habe ich mich kürzlich in einem Webinar mit IP-Insider.de gestellt. Das Interesse an dem Thema war groß – deshalb hat es mir Spaß gemacht, den Teilnehmern ihre Fragen zu beantworten. Und natürlich habe ich mich auch über die hohe Teilnehmerzahl und das durchweg positive Feedback gefreut.

Die wichtigsten Thesen habe ich in Kürze zusammengefasst:

New IP ist dringend notwendig. Die IT hat in den vergangenen 20 Jahren dramatische Veränderungen erlebt. Die Zahl der Webseiten, Internetnutzer und mobilen Endgeräte steigt stetig an. Die Third Platform ist Realität geworden: Sie beinhaltet innovative Technologien wie Cloud Computing, Big Data Analytics und Mobility. Es hat sich also vieles verändert – nur das Netzwerk nicht. In der Branche kursiert hierzu folgende Geschichte: Hätte man einen Netzwerkingenieur vor 20 Jahren eingefroren und heute wieder aufgetaut, käme dieser heute immer noch prima zurecht. Denn die Netzwerke sind damals wie heute noch größtenteils statisch, proprietär, Hardware-zentriert und Hersteller-getrieben. Damit verursachen sie aber nicht nur hohe Kosten, sondern sie stehen auch vor einer großen Herausforderung, wenn es darum geht, die heutigen Anforderungen der Third Platform zu unterstützen.

New IP ist ein neues Netzwerkdesign. Es wurde speziell entwickelt, um Cloud-Umgebungen, Mobility und Big Data problemlos zu unterstützen – ein Netzwerk für die Third Platform also. Denn New IP bedeutet: Mehr Automatisierung, mehr Programmierbarkeit, mehr Skalierbarkeit. Damit sind Netzwerke für die Herausforderungen gerüstet, die sich aus der massiv wachsenden Zahl an Nutzern und Datenströmen ergeben.

New IP ist Software-basiert. Dennoch werden physikalische Komponenten wie Router und Switche weiterhin wichtige Bestandteile des Netzwerks bleiben, denn sie bilden das stabile Fundament für virtualisierte Dienste und Cloud Services. Aber in den Edge-Bereichen, also den Zugangsbereichen des Netzes, erlauben Datendurchsätze und Performance den Umstieg von Hardware auf Software: Diese Bereiche werden künftig nicht mehr in dedizierter Hardware ausgeführt, sondern von Network Functions Virtualization (NFV) abgelöst.

New IP ermöglicht virtualisierte Services. Auf gemeinsam genutzten Plattformen werden für einzelne Kunden Dienste aufgesetzt, die jeweils nur Teile der Infrastruktur nutzen, aber sauber voneinander abgegrenzt sind. Ein Beispiel dafür ist Infrastructure-as-a-Service (IaaS), ein Modell, mit dem Unternehmen die IT-Infrastruktur mieten können, die sie benötigen. So brauchen sie teilweise gar kein eigenes Rechenzentrum mehr, sondern können Storage, Hardware, Server und Netzwerkkomponenten je nach Bedarf nutzen – und auch nur dann bezahlen. IaaS ist aus meiner Sicht die neue Hardware, denn gespeichert und gerechnet wird auch in Zukunft noch – nur nicht mehr im heutigen Rechenzentrum, sondern in der Cloud.

SDN und NFV sind die Grundlagen für New IP. Mit SDN werden die einzelnen Plattformen zentral über einen Controller gesteuert, d.h. die Controller-Ebene wird aus dem Netz herausgezogen. Das ermöglicht einfacheres Netzwerkmanagement und verspricht höhere Effizienz. Außerdem bedeutet SDN bessere Orchestrierung, denn Compute, Storage und Netz werden in einem Workflow aus einem gemeinsamen Orchestrierungs-System heraus gesteuert, das als Gesamtes aufgesetzt ist. Network Functions Virtualization (NFV) wiederum bedeutet: „Hardware goes Software“. Das senkt Kosten auf der Einnahmen- und Ausgabenseite. Mit SDN und NFV ist die technologische Basis für New IP zwar nicht völlig neu – neu ist, dass jetzt alles in einem einheitlichen Netzwerkdesign vereint ist.

New IP bedeutet Offenheit – aber nicht überall. In punkto Offenheit muss man sich bei New IP die Frage stellen: Wo macht Offenheit Sinn? Und wo macht klassische Konkurrenz Sinn? Das hängt ganz klar davon ab, mit welchem Teil des Netzwerks wir es zu tun haben. Auf der Controller- und Orchestration-Ebene sind offene Standards sinnvoll. Darauf hat sich auch Brocade verpflichtet und mit dem Vyatta Controller den ersten SDN-Controller geschaffen, der auf OpenDaylight-Standards basiert. Auf der Ebene der Netzwerkfunktionen gilt jedoch nach wie vor das Konkurrenzprinzip. So sollten Unternehmen beispielsweise bei Routern oder Fabrics nach der Best-in-Breed-Strategie zwischen den einzelnen Herstellern wählen können.

New IP ist also ein neues Netzwerkdesign, das sich insbesondere durch eine Besonderheit auszeichnet: Es verknüpft innovative Technologien zu einem Konzept und liefert damit Netzwerke für die Third Platform, also für Cloud Computing, Mobility und Big Data. Wer mehr dazu erfahren möchte: Das gesamte Webinar mit ausführlichen Fragen und Antworten rund um New IP gibt es in voller Länge noch einmal in unserem Webcast.

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